Rechts, links, wo bleibt das vorne

Populismus und das ewige Links-Rechts-Gezänk – Zeit, nach vorne zu blicken

Wenn man LinkedIn aufschlägt, sieht man immer wieder dieses ewige Gebäsche: „Der hat das gesagt, der hat das gesagt.“ Demokratie lebt davon, andere Meinungen zu haben, auch wenn uns die andere Meinung nicht passt. Es gehört zu unserer Gesellschaft, und man muss auch mal andere Meinungen gelten lassen, selbst wenn sie stark polarisieren. Dadurch entsteht Reibung, und aus Reibung entsteht Hitze. Hitze ist der Antrieb, der Motor – nicht nur der Wirtschaft, sondern der ganzen Gesellschaft.

Natürlich gilt auch hier ganz klar: Extremistische Positionierungen und extremistische Aussagen gehen auf gar keinen Fall. Aber berechtigte Sorgen und Nöte, auch am Rand des politischen Spektrums, dürfen wir nicht ignorieren.

Mal ehrlich, nicht jeder, der hier eine Meinung hat, muss einen IQ von 150 haben, um gehört zu werden. Die Botschaften müssen verständlich sein, und genau hier kommt der Populismus ins Spiel. Populismus kann nämlich auch dazu dienen, komplexe Themen in einfache, verständliche Worte zu fassen, die alle erreichen.

Statt uns also in Dauerstreitigkeiten zu verlieren, sollten wir populistische Ansätze nutzen, um klare und zugängliche Lösungen zu präsentieren. Was wäre, wenn wir den Schwung und die Energie des Populismus nehmen und sie in konstruktive Bahnen lenken? Populismus muss nicht gleichbedeutend mit Hetze und Simplifizierung sein. Er kann auch bedeuten, dass wir endlich alle an einen Tisch holen und gemeinsam an die Zukunft denken.

Vielleicht sollten wir anfangen, ein bisschen sarkastischer zu sein, wenn wir über diese politischen Grabenkämpfe sprechen. „Herzlichen Glückwunsch, du hast es wieder geschafft, uns in eine Endlosdebatte über links und rechts zu verstricken!“ Wir könnten uns darüber lustig machen, wie wir immer wieder auf die gleichen Fallen hereinfallen und dabei vergessen, dass der einzige Weg aus dieser Misere nach vorne führt.

Es wird oft vergessen, dass alle demokratischen Parteien ihre guten wie auch schlechten Ideen haben. Sie bieten gute wie schlechte Lösungen an und haben gutes und weniger gutes Personal. Mir fehlt in den Diskussionen auch immer die Wertschätzung gegenüber einer anderen Meinung. Demokratie bedeutet eben Meinungsunterschiede und auch einen gewissen Streitwert, den man zulassen muss. Nur durch diese Diversität – durch die unterschiedlichen Meinungen und unterschiedlichen Typen – entsteht das, was wir eigentlich so sehr lieben: unsere demokratische Mitte.

Manchmal finde ich es ironisch, dass eine Gesellschaft, die so viel Toleranz und Diversität predigt, im gleichen Atemzug so intolerant gegenüber anderen Meinungen sein kann. Wenn wir uns jedoch ständig gegenseitig anfeinden und jedes Wort auf die Waagschale legen, um zu sagen, „Der hat das gesagt, das ist populistisch“ und „Jener hat das gesagt, das ist populistisch“, dann spielen wir ein ewiges Ping Pong-Spiel, bei dem am Ende keiner gewinnt. Was machen in der Zwischenzeit die politischen Ränder? Sie lehnen sich zurück und lachen sich ins Fäustchen, weil sie sehen, wie wir uns gegenseitig bekriegen. Schlussendlich gewinnen aus all diesen Kontroversen nur die Ränder.

Die Hysterie der Guten lebt in einem Zeitalter, in dem die richtigen Menschen sich in Hysterie und Panik verlieren. Es scheint, als ob jeder auf der Suche nach dem nächsten Skandal oder der nächsten Empörung ist. Doch was wäre, wenn wir stattdessen einen Schritt zurücktreten und aufhören würden, jedes Wort auf die Goldwaage zu legen?

Ich möchte LinkedIn auch wieder als das wahrnehmen, was es eigentlich ist: eine Business-Community, in der ich inspiriert werde, in der eine Gemeinschaft für das Wohl der Gesellschaft und der Wirtschaft sich austauscht.

Also, an alle politischen Gladiatoren da draußen: Legt die Schwerter nieder, atmet tief durch und lasst uns gemeinsam die Ärmel hochkrempeln. Es ist Zeit, die Kämpfe der Vergangenheit hinter uns zu lassen und gemeinsam an einem Strang zu ziehen. Denn am Ende des Tages wollen wir alle das Gleiche: eine bessere Zukunft für uns und unsere Kinder.

Und wenn wir dafür ein bisschen Populismus brauchen, dann sei es so. Solange er uns hilft, verständlich zu kommunizieren und uns auf das Wesentliche zu konzentrieren, ist er ein Werkzeug, das wir nutzen sollten. Populismus muss nicht der Feind sein – er kann auch der Schlüssel zu einem gemeinsamen Fortschritt sein. Lasst uns nach vorne schauen und gemeinsam die Zukunft gestalten.

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